Frisch, leicht und modern – der neue Beratungsbericht

Im Herbst 2024 wird der neue GEAK Beratungsbericht eingeführt. Wir haben vorab Cyril Degen, Projektleiter für den Beratungsbericht, gefragt, was uns mit dem neuen Beratungsbericht erwartet.

 

Wieso wurde der Beratungsbericht neu gestaltet?
Der Beratungsbericht wurde seit seiner Lancierung im Jahr 2012 nicht wesentlich überarbeitet. Aufgrund vieler Rückmeldungen von GEAK Expertinnen und Experten sowie Eigentümerinnen und Eigentümern haben wir uns entschieden, den Beratungsbericht zu überarbeiten. Nach einer ersten Analyse kamen wir zum Schluss, eine Totalüberarbeitung des Beratungsberichtes vorzunehmen. Insbesondere die Gliederung wurde komplett überarbeitet, damit wir die verschiedenen Zielgruppen, insbesondere auch Personen, die nicht vom Fach sind, besser ansprechen können. Viele Grafiken wurden neu konzipiert und das Layout erscheint frisch, leicht und modern. Wo es Sinn macht, wurden bestehende Elemente in angepasster Form übernommen. Zudem wurde die Wirtschaftlichkeitsberechnung komplett überarbeitet.

 

Welche Ziele wurden bei der Neugestaltung des Beratungsberichts verfolgt?
Das oberste Ziel war es, die Beratung von Endkunden bezüglich der energetischen Gebäudesanierung zu verbessern und zu stärken. Dazu sollen auch weiterhin Varianten genutzt werden, um mögliche Lösungen zu bewerten und zu vergleichen. Zudem haben wir uns vorgenommen, dass der Aufwand für die Berichtserstellung durch die GEAK Expertinnen und Experten nicht steigen soll.

 

Was ändert sich für GEAK Expertinnen und Experten mit dem neuen Beratungsbericht?
Neu gibt es die Möglichkeit, freiwillig bis zu fünf Varianten zu erstellen – das ergibt deutlich mehr Flexibilität und Feinheit. Viele GEAK Expertinnen und Experten prüfen bereits heute, ob das Potenzial für eine PV-Anlage vorhanden ist, eine Erdsondenbohrung möglich oder Fernwärme verfügbar ist. Genau diese Punkte können mit dem neuen und freiwilligen Kapitel «Standortpotenzial» dokumentiert werden. Wesentlich für die GEAK Expertinnen und Experten wird sein, dass sie zwingend im GEAK Tool eine Variante empfehlen und das weitere Vorgehen angeben müssen. Dies ermöglicht uns, diese Empfehlung im Beratungsbericht stärker zu gewichten und den Nutzen auch grafisch darzustellen.

 

Haben GEAK Expertinnen und Experten durch den neuen Beratungsbericht einen Mehraufwand oder vereinfacht er ihre Arbeit?
Obwohl der Beratungsbericht in komplett neuer Form daherkommt, bleiben die Eingaben im GEAK Tool vertraut. Natürlich gibt es auch im GEAK Tool ein paar neue Eingaben, welche aber mit Default-Werten versehen sind, um den Aufwand möglichst gering zu halten. Dafür wird die Nachbearbeitung in Word deutlich vereinfacht. Beispielsweise müssen die roten Texte nicht mehr händisch gelöscht werden, da diese beim Druck automatisch ausgeblendet werden.

 

Was ist aus Ihrer Sicht, der spannendste Teil des Beratungsberichts?
Das ist die neue Zusammenfassung. Zu Beginn des Berichtes gibt es eine sechs- bis siebenseitige Zusammenfassung, in welcher mit diversen Grafiken die wichtigsten Themen ohne viele Details veranschaulicht werden.

 

Welche Vorteile bietet der Beratungsbericht den Gebäudeeigentümerinnen und Gebäudeeigentümern?
Der «alte» Beratungsbericht muss von der Eigentümerschaft quasi von vorne bis hinten durchgelesen werden. Im neuen Beratungsbericht wird dies dank der neuen Gliederung deutlich vereinfacht: Die Zusammenfassung ist für Jederfrau/ Jedermann gedacht, der Detailbericht dient zum Nachschlagen und Vertiefen. Der abschliessende Anhang ist für Hintergrundinformationen und die Projektdokumentation da.

Welche Änderungen gibt es bei der Kosten- und Wirtschaftlichkeitsanalyse?
Bei der Wirtschaftlichkeitsberechnung beziehen wir den Ist-Zustand mit ein. Das erklärt sich am besten anhand eines Beispiels: Auch eine bestehende Ölheizung muss am Ende der Lebensdauer ersetzt werden. Wird diese 1:1 durch eine gleichwertige Ölheizung ersetzt, so nennen wir das «Werterhalt». Wird anstelle der Ölheizung jedoch eine Wärmepumpe installiert, so nennen wir die Mehrkosten im Vergleich zum 1:1 Ersatz «Investition in energetische Massnahmen». Denn für den Vergleich mit der Ölheizung sind einzig diese Mehrkosten ausschlaggebend – diese sollten  durch die Einsparung bei den Energiekosten kompensiert werden. Dann würde sich der Ersatz wirtschaftlich lohnen. Das Total der jährlichen Kosten, bestehend aus Energie, Werterhalt und «Investition in energetische Massnahmen», wird je Variante verglichen.

 

Und ab wann dürfen die GEAK Expertinnen und Experten mit dem neuen Beratungsbericht arbeiten?
Die Arbeiten sind voll im Gange, wir rechnen aktuell mit Herbst 2024.